Jonsdorf: Mehr als nur Geschichte

Die Geschichte des Kurortes Jonsdorf

Jonsdorf ein Ort mit Herz:

Im kleinsten Mittelgebirge Deutschlands, im südöstlichen Zipfel Sachsens, findet man den wohl reizvollsten Teil der Oberlausitz, das Zittauer Gebirge. Hier öffnet sich Ihnen eine Schatzruhe lebendiger Volkskultur und eine Gebirgslandschaft voll Romatik und Schönheit. Im Herzen des Gebirges wartet der Kurort auf ihre Entdeckung der KURORT JONSDORF.

Der Sage nach wurde der Ort vom Schäfer Jonas, einem Mönch vom Cölestinerkloster auf dem Berg Oybin, vor über 450 Jahren gegründet. Sicher ist, das die Traditionen im Fremdenverkehr bereits bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück reichen. Ein gepflegtes kurörtliches Ambiente, familienfreundliche Gastgeber, malerische Umgebindehäuser und zahlreiche Freizeitangebote laden zu jeder Jahreszeit sowohl zur Erholung als auch zur aktiven Betätigung ein. Ein angenehmes Klima, frische Gebirsluft und zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern in einer reizvollen Gebirgslandschaft vermitteln die Vorzüge eine LUFTKURORTES. Der Titel „Luftkurort“ wurde Jonsdorf 2001 vom Freistaat Sachsen verliehen. Jonsdorf ideale Lage im Dreiländereck animiert auch zu Ausflügen nach Schlesien und Böhmen, ins Isar- und Riesengebirge oder ins 90 km entfernte Prag.

Chronik von Jonsdorf:

1539     „über dem kalten Borne“ sind etliche Gärtner ausgesetzt worden. Vom Cölestinerkloster auf dem Berg Oybin, in gleichnamigen Ort gelegen, wurden an die ersten 10 Siedler Grundstücke verkauft. (Sage vom Ortsgründer, dem „Schäfer Jonas“)
1548           Das Hinterdorf (von der Kirche aufwärts) wird gegründet. Der Klosteramtmann Döbschütz verkauft im Auftrage seines Herrn Berka von Duba an 12 Bewerber Gartengrundstücke.
1560   Der Ortsrichter Hans Richter und seine beiden Söhne Georg und David entdecken die Brauchbarkeit des Sandsteines an den Rabensteinen für Mühlsteine. 
1574           Mit dem Berg Oybin gelangt Jonsdorf in den Besitz der Stadt Zittau. Der Oybiner Besitz ging durch Verkauf von Maximilian II. für 86.000 Taler an die Stadt Zittau. Jonsdorf wurde ein sogenanntes Ratsdorf.
1580           wird von einem anderen Familienmitglied der Richters, Hieronymus Richter, der erste Steinbruch von der Stadt Zittau gepachtet .
1635           Die Oberlausitz gehört jetzt zu Sachsen.
1642           Im 30jährigen Krieg durchzieht ein Teil schwedischen Heeresmacht den Ort. Sie setzen Häuser in Brand, martern und verschleppen Einwohner.
1667           Der Rat der Stadt Zittau weist in den „alten Haynen“ zwischen Jonsdorf und Waltersdorf“ weitere Baustellen an. Es entsteht Neu-Jonsdorf.
1700           Anfang des 18. Jahrhunderts blüht die Leineweberei wieder auf. Sie erreicht in der 2 Hälfte dieses Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Die Jonsdorfer Weber stellten eine besonders feine weißgarnige Leinwand her, die deshalb gern gehandelt wird.
1729           Die Jonsdorfer Gemeinde erhält die Erlaubnis, eine eigene Kirche für Alt- und Neujonsdorf zu bauen.
1730           Die Vorsorge des Allerhöchsten, der Befehl des Königs, die Sorgfalt des Rates und der Fleiß des ehemaligen Verwalters D. Joachim Günthers beförderten den Bau dieser Kirche, der am 13. April 1730 begonnen wurde.
1731            Am 1. Mai 1731 kann die Kirche in Alt-Jonsdorf nach 1-jähriger Bauzeit eingeweiht werden. Damit fällt der weite Weg zur Bertsdorfer Kirche, z.B. auch zur Taufe und zur Hochzeit, weg.
1732            Die Heide zwischen Alt- und Neujonsdorf wird abgeholzt und durch den bekannten sächsischen Landesvermesser Zürner vermessen. Es werden weitere Baustellen vergeben. Die beiden getrennten Dörfer wurden eins.
1740            Tobias Thiele bringt von der Leipziger Messe auf seiner „Roaber“ die ersten Kartoffeln mit. Die Kartoffeln werden für Jonsdorf nach Getreidemissernten die Retter vor der Hungersnot.
1742           Während des schlesischen Krieges haben die Jonsdorfer stark zu leiden. Jahr für Jahr liegen Soldaten im Quartier, für die der Ort Kriegskosten zahlen musste.
1772           Fünf Bleichen müssen bis zu diesem Zeitpunkt bestanden haben. Johann Gottlieb Hänisch macht das Gelände des heutigen Ortsteiles Hänischmühe urbar und legte Bleichgärten zum Garnbleichen an.
1813           In den Befreiungskriegen vom Napoleonischen Joch werden außer heimkehrenden sächsischen Soldaten 320 Mann polnische Infanterie und 1800 Mann russische Truppen zeitweilig untergebracht. Es kostet die Jonsdorfer 2000 Taler an Naturalien und Kontribution.
1825           Erneut blüht die Mühlsteinbrecherei auf. Jonsdorfer Mühlsteine sind weit über Deutschlands Grenzen wegen ihrer Härte begehrt. Die Steinbruchschmiede wird gebaut, in ihr können nunmehr Werkzeuge an Ort und Stelle wieder vorgerichtet werden.
1831    Die Zittauer Forste, so auch die Wälder um Jonsdorf, werden von Cotta forstwirtschaftlich eingeteilt und zunehmend systematisch bewirtschaftet.
1840            Es endet die Umgebindebauweise der Wohnhäuser. Ab nun werden Neubauten als Massivbau erstellt. In der Folgezeit entstehen auch viele villenartige Gebäude, als es bei den städtischen Bürgern Mode wurde sich Landsitze zuzulegen. Zu Bertsdorf gehörte früher die Bleichkolonie Hänischmühe. Dieser abseits vom Dorfe gelegene, an das Vorderdorf von Jonsdorf angrenzende Ortsteil trug diesen Namen seid 1840. Bis 1956 gehörte die Hänischmühe zu Bertsdorf.
1841           Dr. Karl Linke gründet eine Kaltwasserheilanstalt im Vorderdorf. Die Kurgäste machten Jonsdorf bekannt, der Tourismus begann sich zu entwickeln. 
1848           Zur Verteidigung der bürgerlichen Revolution stellt Jonsdorf eine Kommunalgarde von 110 Mann auf. 
1860           kleines Restaurant auf dem Nonnenfelsen im Schweizer Stil.
1864           Gesangsverein gegründet.
1868           „Thalia“ gegründet, Volksspielkunst – Oberlausitzer Mundartgruppe
1870           Im Zeitraum 1870 bis 1930 wird das Beeren- und Pilzsammeln zu einem Erwerbszweig mancher armen Familie. Im Wald Holz zu sammeln und Stöcke zu roden, gehört zur Versorgung mit Heizmaterial. Grenzgänger (Pascher) holen sich verbotenerweise Waren von der „Schanze“ aus Lichtenwalde, weil dort manches billiger ist. 
1873           Die Jonsdorfer entschließen sich, eine eigene freiwillige Feuerwehr zu gründen, damit sie nicht länger der zu Hilfe kommenden Krombach- Schanzendorfer Feuerwehr zusehen müssen. Gründung einer Weberei mit mechanischen Webstühlen.
1875           Verstärkt setzt der Zustrom von Sommerfrischlern ein. Familien aus Beamten- und Kaufmannskreisen mieten sich mehrere Wochen in den Gebirgsorten ein. Die Hausbewohner stellen Zimmer zur Verfügung, die Gaststätten richten Fremdenzimmer ein. Ein Gebirgsverein wird für die Erschließung der Umgebung gegründet.
1877           Eine moderne Zentralschule (heutiger Kindergarten) wird anstatt der unzureichenden zwei Schulen von Alt- und Neujonsdorf errichtet.
1878           Einweihung der Zentralschule
1880           Jonsdorfer Gebirgsverein wird für die Erschließung der Umgebung gegründet.
1882           Jonsdorf erhält eine Postagentur. Sie befindet sich im Haus (A62) Ernst-Thälmann-Straße 54, ab 1901 in der alten Post, Straße der Jugend 2, und ab 1927 im Gebäude der Gemeindeverwaltung.
1890           Eröffnung Schmalspurbahn, die Planungen für diese Strecke durch das Zittauer Gebirge reichen bis in das Jahr 1873 zurück. Doch erst 15 Jahre später gründete sich die Zittau-Oybin-Jonsdorf Eisenbahn (ZOJE).  Der Volksmund interpretierte diese Abkürzung auf seine Art: „Zug ohne jede Eile.“
1900 Langes Leinen, hier wurden u. a. Tischdecken hergestellt die ausschließlich nach Amerika tranportiert wurden (später 1988 Damino VEB Frottana). 

Erste Veröffentlichung in einer Bäder-Broschüre, Jonsdorf als Luftkurort

1904           gründen drei Handwerker/ Gewerbetreibende die freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz. Sie leisten verunglückten Wanderern u. Wintersportlern Erste Hilfe. Kaiserliche Gesundheitsamt Berlin gibt neue Bäder-Broschüre heraus, Jonsdorf nach erfolgter Luftmessung als Luftkurort aufgeführt.
1908           Bau des Turnplatzes unterhalb der Drei Tische.
1918           Ende des Steinbruchbetriebes
1926           Arbeitssportler schaffen nach ihrer Trennung vom bürgerlichen Turnverein (1921) in ungezählten Wochenendeinsätzen aus dem ebenen Geländestück unterhalb der „Drei Tische“ einen Sportplatz. Er dient gleichzeitig als Freilichtbühne. Neue Pläne für Gemeindeamt wurden entworfen, Richtfest im November.
1927          Fertigstellung des Gemeindeamtes
1934           am 4. August erhält Jonsdorf offiziell vom Innenministerium die amtliche Bezeichnung Kurort. Am 13. August 1934 erscheint in den „Zittauer Nachrichten“ die offizielle

Nachricht vom Amtsgericht, dass Jonsdorf  die Bezeichnung Kurort tragen darf. Kuranlagen werden angelegt (gegenüber dem heutigen Gemeindeamt).

Zunehmend treffen motorisierte Touristen ein.

1935           Bau Strümpfeweg; auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit gab es eine Organisation, die Arbeit beschaffte (heute „ABM“) mit dem Schwerpunkt Wegebau (Sitz heute Hänischmühe 22).

Name Strümpfeweg: war sehr feuchtes Gebiet, in die Stümpf gezogen bzw. Stümpe oder Stöcke gerodet. 

1938           entsteht das Gebirgsbad. Es erfreut sich bald großer Beliebtheit bei Einwohnern und Urlaubern.
1945           Durchzug und Einquartierung von Heimatvertriebenen und von Einheiten der Roten Armee, demokratischer Neuaufbau.

Die Jonsdorfer Maschinenfabrik entstand. (Majo)

1947           Zu den ersten sozialen Errungenschaften gehört ein Kindergarten, der im Gemeindeamt untergebracht wird.
1949           Aufnahme der ersten Urlauber in den „Jonashof“, (der nunmehr Ferienheim des FDGB ist) und in privaten Quartieren.
1950           wird das von Arbeitersportlern ausgestaltete Kreisheim (heute JHB Dreiländereck) seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt, Wandergruppen ziehen ein.
1951           Wiederaufbau der Steinbruchschmiede durch die Natur und Heimatfreunde
1951/52  Im NAW (Nationalem Aufbauwerk) entsteht die Waldbühne. Einweihung am 17. Juni 1953 ist ausgefallen, diese fand später statt.
 1954 entsteht das Eisstadion
1956            Es kommt der Bertsdorfer Ortsteil Hänischmühe zu Jonsdorf.
1960           Bau der Sternwarte
1966 Umbau und Modernisierung der Waldbühne
1970/71  Das Mehrzweckgebäude entstand beim Gemeindeamt
1984           Bau der Schule am Hieronymus
1988           Umbau der alten Schule am Bahnhof zum Kindergarten
1984            Bau der neuen Schule am Hieronymus-Stein (Aussichtsfelsen)
1985            Einweihung der Turnhalle an der neuen Schule
1991           Wiederbelebung der Kuchenfuhre, ein traditioneller Umzug zur Kirmes
1992           am 6.August wird das Gebirgsbad im neuen Antlitz geöffnet, neues Becken, Rutsche, neuer Kinderbereich mit Kinderplanschbecken und Spielplatz
1994           Familienfreundlicher Kurort
  Eröffnung des Klettersteiges an den Nonnenfelsen in Jonsdorf
1995 1. Januar: Eröffnung des grenzüberschreitenden Wanderwegs nach Krombach 

Eröffnung des Sparkassenpavillon am Gemeindeamt (EC Automat)

  im Oktober Gründung des Seniorenverbandes Jonsdorf (Seniorenverband 1995-2009 (Frau Hahnfeld, Brigitte 2000-2009 Vorsitzende))
1996           Eröffnung des Freizeit- und Eissport- Zentrum, jetzt Sparkassenarena (Eishalle)
1996/97      Umgestaltung des Kurparks
1999 Neuer Postshop eröffnet im Gemeindeamt
2001          Jonsdorf wird staatlich anerkannter Luftkurort . Der Titel „Luftkurort“ wurde im Mai 2001 vom Freistaat Sachsen verliehen.

Dazu musste unser Ort viele Anforderungen erfüllen, so z.B. eine Luft- und Temperaturprüfung über einen Zeitraum von 5 Jahren

2004           Eröffnung des Schmetterlingshauses
2006           Schließung der Sparkassenfiliale
2009           Schließung Apotheke
01.01.2011 ec-Automat wurde abgeschafft
15.09.2013 Eröffnung der neuen Stocksportanlage gegenüber vom Schmetterlingshaus. Sommertrainings-und Wettkampfstätte
   

 

Jonsdorf Lied Cover
Liedtext Kleines Dörflein in den Bergen